Spiegelneuronen sind Nervenzellen im präfrontalen Cortex (Stirnlappen) des Gehirns. Das Besondere an Spiegelneuronen ist, dass sie dasselbe Aktivitätsmuster aufweisen wenn man eine Handlung beobachtet, wie wenn man dieselbe Handlung selbst durchführen würde. Folgende Effekte sind auf Spiegelneuronen zurückzuführen:
- Beobachtetes Verhalten wird intuitiv nachgeahmt
- Beobachtete Emotionen werden automatisch nachempfunden (emotionale Empathie)
- Wenn zwei Menschen eine emotionale Verbindung haben, werden sie unbewusst auch ihre Körpersprache harmonisieren, z.B. durch das Einnehmen einer ähnlichen Sitzposition (Quelle www.empathie-lernen.de)
Die Wichtigkeit der ersten Bindung
Babys, die keine emotional stabile Erstbindung zu ihrer Mutter haben, können eine verzögerte oder unvollständige Entwicklung dieser Spiegelneuronen erleben. Das kann sich im späteren Leben durch Essstörungen, Selbstwertstörungen und einer insgessamt schlechteren Selbstwahrnehmung zeigen. Dieses wichtige Anfangsthema im Bereich der Beziehungen und späteren selbstgewählten Bindungen beschäftigt mich derzeit intensiv. Am Anfang des Lebens steht für den Menschen als sehr unselbständiges Wesen eine Bindungsperson, welche über die Grundbedürfnisse hinaus auch in der Lage ist, eine emotionale Verbindung aufzunehmen. Die Praxis zeigt, dass dies längst keine Selbstverständlichkeit und schon gar kein Versagen der betroffenen Mütter und Kinder ist. Gerade wem selbst diese Erstbindung in einer noch total unbewussten Zeit seines Lebens nicht zuteil wurde, kann eine Traumatisierung erleben, die erst später wieder aufbricht.
Dieser verletzlichste Punkt im Horoskop wird durch den Mond, den IC und das 4. Haus beschrieben. Sie sind grundlegend für das Erleben des Menschen. Inwieweit man in seiner Individualität von der Ursprungsfamilie angenommen wird, bestimmt auch das spätere Erleben. Astrologisch durch das Sonnenzeichen, das Löwezeichen und das Zeichen im 5. Haus ausgedrückt. Die elterliche Prägung adressiert vielerlei Empfänger: unter anderem die Sozialisierung, die Persönlichkeitsformung, die Eigenständigkeit, die Beziehungsfähigkeit, den Lebenserfolg, usw. Die Spiegelneuronen sind massgeblich auf der Beziehungsebene gefordert. Über die Vorstellungskraft entwickeln wir einerseits eine Vorstellung von uns selbst und andererseits erkennen wir darüber, was wir gerne in unser Leben ziehen wollen. Diese Phase gehört zur Waage und dem 7. Haus. Das Zeichen, das am sogenannten Descendent steht – also dort, wo die Sonne untergeht – gibt Auskunft, was oder wen wir als Ergänzung in unser Leben ziehen möchten. Hier werfen auch die Marketingprofis dieser Welt ihre Angeln aus: indem sie unsere Spiegelneuronen adressieren, suggerieren sie uns auch Gefühle und Bilder, die uns gar nicht entsprechen. Deren Ziel ist nicht allen klar, der Verkauf und damit der monetäre Aspekt steht im Vordergrund. Losgelöst davon, ist die Vorstellungsebene eigentlich dazu da, dass wir einen Spiegel für uns selbst erhalten. Indem wir unseren „Marktwert“ im 7. Haus zur Schau für andere stellen, erkennen wir, ob unser eigenes Selbstbild im Aussen reflektiert wird.
Das idealbild von mir selbst
Gerade in Zeiten von Socialmedia, wo so viele Ideale durch das Handy fliegen, ist die Gefahr der Aufnahme eines falschen Selbstbildes gross. Auch die Selbstoptimierungsbewegung suggeriert, dass einfach alles möglich ist. Die Astrologie hingegen verweist auf die Individualität, es ist schlicht nicht alles für alle möglich und entspricht letztlich auch nicht der eigenen Aufgabe im Leben. Eine Bewusstwerdung dieser individuellen Anlage ist daher das grösste Geschenk, dass mittels Astrologie erfahren werden kann. Doch zurück zum Waagethema, dass durch den Sonnenlauf auch im aktuellen Zeitgeschehen gerade durchlaufen wurde. Die Vorstellungen und Ergänzungen in Form von Menschen oder Themen, die sich neu gebildet haben oder bewusst geworden sind, treiben nun in der Skorpionphase ihre Blüten. Dabei gibt es mehrere Szenarien. Zum Einen kann nun ein vertieftes Einlassen geschehen und verbindliche Bindungen (Paare, Arbeitsverhältnisse, Verträge aller Art) erstellt werden. Des Weiteren ist in bestehenden Beziehungen eine Bewusstwerdung über das Kräfteverhältnis angezeigt. Ist man in den bestehenden Bindungen auf Augenhöhe? Übt man Kontrolle aus, die nicht mehr toleriert wird? Oder wird man dominiert und möchte sich aus Abhängigkeiten lösen? Das Skorpionzeichen steht für schwarz oder weiss, alles oder nichts. Egal welche Verhandlungen anstehen, sie werden messerscharf und kompromisslos im Sinne der Mission geführt. Auch deshalb ist es so wichtig, zu prüfen, ob die gemeinsame Wertebasis und ähnliche Vorstellungen überhaupt noch vorhanden sind.
Mit Mars im Löwen gewinnen
Nicht überraschend fallen auch die amerikanische Präsidentschaftswahlen alle vier Jahre in diesen zeitlichen Jahresbereich. Das Ziel, eine Präsidentin oder einen Präsidenten zu wählen, der fähig und willens ist, die Interessen seines Landes zu vertreten, passt sehr gut in die Skorpionzeit. Die beiden Kandidaten schenken sich denn auch nichts und es herrscht eine erbitterte und von Machtstreben geprägte Atmosphäre. Auch das Zweiparteiensystem der USA steht symbolisch für dieses schwarz/weiss, und es verwundert kaum, dass auch Kompromisse im Senat aus so einer Grundanlage kaum zu Stande kommen. Die Horoskope der beiden Kandidaten stehen für mich als Astrologin für zwei ganz unterschiedliche Motive. Während Donald Trump mit seinem Löwe Aszendenten, Sonne/Uranus in Zwillinge und einem Schützemond vor allem sein eigenes Erfolgsstreben fokussiert, darf man bei Kamala Harris mit einem Zwillinge Aszendenten, einer Sonne/Merkur in Waage/Skorpion und einem Widdermond im 11. Haus schon anerkennen, dass ihr das Gemeinwohl näher liegt. Beide Kandidaten haben ihren Mars – welcher für die Durchsetzungskraft steht – im Zeichen Löwen. Das ist eine Rivalenkonstellation, bei der am Thron des Königs gesägt wird. Dass sie das beide gut beherrschen, haben sie im Wahlkampf bewiesen. Doch gerade die Zurückhaltung, die Kamala Harris als Vizepräsidentin oft vorgeworfen wurde, spricht dafür, dass sie ihren Mars während ihrer Amtszeit nicht für egoistische Zwecke eingesetzt hat. Ganz anders bei Trump: Wer ihm in die Quere kommt, bekommt daher diesen Löwemars unmittelbar zu spüren, er sägt alle ab, die ihm gefährlich werden könnten. Davon zeugen zahlreiche Buchveröffentlichungen ehemaliger Mitarbeiter.
Der Wahltag am 5. November 2024 zeigt ebenfalls einen Mars im Zeichen Löwen. So ist zu hoffen, dass die Wählerschaft den Unterschied im Einsatz dieser starken Führungsanlage zu erkennen vermag. Die USA befinden sich selbst in einer krisenhaften Phase, dadurch dass der Pluto im Gründungshoroskop bereits eine Umrundung vollbracht hat, stehen gerade die Urverbindungen, die dieses Land zusammengeschweisst haben, im Fokus. Die Vielfalt der amerikanischen Urbevölkerung zu vereinen, war der einstige Grundgedanke. Davon ist aktuell nicht viel zu sehen. Ob der beschworene Untergang der Demokratie notwendig ist, um aus seinen Ruinen ein neues Amerika zu bilden? Das Phoenix aus der Asche Motiv ist der geläuterte Skorpion. Es müsste gelingen, dieses so gespaltene Land zu vereinen und dies wird wohl eine Präsidentschaft alleine nicht richten. Doch wer jetzt weiter spaltet, signalisiert unmissverständlich, dass er kein Interesse mehr am Grundgedanken eines liberalen Amerikas mehr hat. Das Ende der Zeit der territorial orientierten Führer hat begonnen, gerade der Umstand, dass sich viele noch mit aller Kraft an ihren Landbesitz und ihre Macht klammern, beweist das umso mehr. Astrologisch wechselt das Machtinteresse mit dem Wechsel von Pluto aus dem Steinbock in das Zeichen Wassermann gerade komplett die Ebene. Die Mächtigen der Zukunft streben nach der Macht in den Netzwerken dieser Welt. Auch darum reihen sich die Tech Giganten hinter Trump, weil sie sich von ihm den dafür nötigen gesetzlichen Support versprechen. God bless Amerika und den Rest der Welt!