In der Astrologie spricht man von Zeitqualität. Damit ist die Analyse der mundanen Transite gemeint, die unseren Alltag und sein Erleben beeinflussen. Mundan bedeutet weltlich, in der Astrologie sind damit die zyklischen Umlaufbahnen der Planeten und Asteroiden gemeint. Dies bedeutet, dass also zu der Radixenergie, die aus dem Geburtsmoment im Horoskop ersichtlich ist, auch der weitere Umlauf der Planeten einen Einfluss auf uns hat. Besonders spürbar wird das, wenn die Transite einen Grad passieren, auf dem in unserem Geburtshoroskop ein Planet steht. Bei den Langsamläufern ab Jupiter bis Pluto verharren die Planeten von Monaten bis Jahre auf diesen Graden, während bei den Schnellläufern ab Mond bis Mars die Wirkung nur Stunden bis Tagen anhält. Daher ist die Wahrnehmung sehr unterschiedlich und eine genaue Beobachtung lohnt sich.
Oppositionen zwischen Transitplaneten sind nach meiner Erfahrung oftmals konkrete Begegnungen mit Menschen oder Dingen und am Einfachsten zu erkennen. Aktuell stehen sich in diesen Wochen Jupiter und Uranus auf der Begegnungsachse Widder/Waage auf rund 21/22° gegenüber. Ist nun zum Beispiel die eigene Venus ebenfalls auf 22° (in welchem Zeichen auch immer) wird sie Teil dieser Begegnung – entweder auf der Jupiter oder auf der Uranus Seite. Und sie wird in Kontakt mit ihrer eigenen Jupiter oder Uranus Verbindung gelangen.
Sind unserem Bewusstsein diese Komponenten vertraut, wird es keine grossen Erdbeben im Erleben geben. Werden aber verdrängte Anteile aktiviert, ist die Auseinandersetzung damit lanciert. Vielfach wird das, was nicht zugehörig zu einem selbst erkannt wird – auf andere projiziert. Leider ist dies immer ein Trugschluss, denn in jeglicher Form der Begegnung erleben wir doch immer nur Anteile von uns selbst.
Da die Venus ebenfalls zum Thema Beziehung gehört, ist wahrscheinlich, dass Begegnungen nun jupiterhafte oder uranisch anmutende Züge beinhalten. So wird ersichtlich wie man selbst mit Erwartungen, Übertreibungen, Grossmut aber auch Wissen und Sinnsuche (alles Jupiter Themen) umgeht. Und man erhält eine vertieftere Wahrnehmung zu seiner Individualität, zum Fortschrittsdenken und Handeln und zu der eigenen Fähigkeit des grossen Überblicks.
Und plötzlich ist die Bekanntschaft von gestern Abend nicht mehr nur der nervtötende Alleswisser oder der überhebliche Einzelgänger – sondern das, was uns am meisten an dieser Begegnung genervt hat, ist einfach nur ein verdrängtes Stück ICH, das wir so nicht akzeptieren können und deshalb noch so gerne in die Welt hinausprojizieren. Weg von uns selbst, damit wir uns damit nicht rumschlagen müssen.
Doch was machen wir nun damit? Erstmal wertfrei betrachten, was da aufgebrochen ist. Erkennen, wieso dieser Teil so nicht zu uns gehören durfte, wer ihn nicht toleriert hat. Wir selbst – unsere Erzieher – die Gesellschaft? Überlegen, wie das Leben wäre, wenn dieser Teil zu uns gehören würde. Ob sich in dieser Eigenart nicht vielleicht auch eine brauchbare Energie versteckt, die uns eigentlich fehlt? Das sind alles Schritte, die zur Auseinandersetzung beitragen. Auseinandersetzung ist Bewusstwerdung – das ist der Weg, diesen Anteil wieder zurück „nach Hause“, in mein ICH zu holen. Und so Schritt für Schritt in dieser Vielfalt zu wachsen, die in uns angelegt ist.
Astro la Vista hilft Dir gerne dabei!