Ein anhaltender Fersensporn führte mich in die Auseinandersetzung mit dem bewussten Gehen. Was scheinbar mit unseren Füssen automatisch passiert, eröffnet bei näherem Hinsehen einmal mehr eindrückliche Tiefenbotschaften.
Das ist zum einen das Thema der Balance zwischen linkem und rechtem Fuss. Der rechte Fuss entspricht dabei astrologisch der ICH Seite und dementsprechend der linke Fuss der DU Seite. Während damit einerseits die Kontaktebene zu uns selbst und zur Beziehungsebene angesprochen ist, geht es auch um Durchsetzung versus Verbindung. Ist die Körpergewichtsverteilung ausgewogen? Gibt es Schwankungen beim Gehen? Naturgemäss ist eine Seite auch muskulär stärker ausgebildet – welche Seite ist das?
Was hat Gehen mit Astrologie zu tun?
Astrologisch ergeben sich dazu auch Rückschlüsse im Aspektbild des persönlichen Horoskops. Wie, respektive Wo im Horoskop sind die Planeten angeordnet? Die Gerade zwischen IC und MC trennt auch das Radix in diese zwei Hälften, wobei die Seite mit dem Aszendenten die ICH Ebene symbolisiert und jene des Descendenten die DU Beziehungen. Auf die vier Quadranten im Horoskop bezogen werden der Feuer- und der Erdquadrant dem ICH zugeordnet und der Wasser- und Luftquadrant öffnet uns den Zugang zur Familie und Wahlbeziehungen. Dies ist gerade auch im Hinblick auf die neue Luftepoche eine spannende Erkenntnis, denn so erhalten auch diese elementaren Umschichtungen an allen Ecken und Enden einen tieferen Sinn. Wir erleben als Gesellschaft wie auch als Individuen gerade einen Komplettumbau vom Keller bis zum Dach und von der Fassade bis hinein zum Duschkopf! Das Wassermannzeitalter legt den Fokus sowohl auf das Luftelement der Wahlbeziehungen wie auch auf dessen fixe Qualität, die die Notwendigkeit der Objektivierung ins Zentrum rückt. Gerade deshalb sind alle Betrachtungen aus einer gewissen Distanz nun auch sehr erkenntnisreich.
Auch die Selbstbeobachtung erbringt nun viele Rückschlüsse, wenn sie denn eingeordnet werden können. Doch zurück zum Gehen:
Auf der Homepage www.zufussunterwegs.com sind spannende Inputs zum richtigen Gehen zu finden. Einige picke ich hier gerne heraus:
Das Gehen im Fersengang ist schneller und effizienter und damit die Erklärung, wieso wir diese Gangart bevorzugen. Als Baby waren wir im Ballengang unterwegs und haben den Fuss aus dieser Stellung heraus vorsichtig gesenkt. Wie die Grafik aufzeigt, geht es parallel zu diesem Vorgang um das Fühlen. Wir tasten uns an den Untergrund und fühlen ihn, währenddessen wir im Fersen- oder Hackengang die Ferse in den Boden rammen, was gleichzeitig für eine Verweigerung des Fühlens steht und insgesamt ausdrückt, dass unser Durchsetzungsprozess als Ganzes blockiert.
Barfuss geht sichs natürlicher
Spannenderweise machen wir das barfuss viel weniger, was auch wieder aufzeigt, dass das Tragen von Schuhen uns auch abstumpft und vom Untergrund entfremdet. Auch dafür steht die Luft, für die Wiederverbindung mit der Erde, unserer Abstammung und insgesamt einem festen und sicheren Stand. Im Horoskop stehen für diesen Prozess die Häuser 3 und 4, respektive die Zeichen Zwillinge mit Merkur und Krebs mit dem Mond. Im 3. Haus findet der Körper in die Bewegung, sowohl physisch wie auch im Geiste. So zeigt sich auch hier eine interessante Verknüpfung, denn so wie der Mensch geht, lernt und spricht er auch. Viel Spass bei der Selbstbeobachtung und der Wahrnehmungen bei Anderen!
Im Übergang zum Krebs Zeichen beginnt das Fühlen, das Herantasten an die emotionale Ebene. Man könnte sagen, ein Mensch, der mit der Ferse voran geht, vermeidet diese Emotionalität und damit als Folge nicht nur die empathische Verbindung mit sich selbst, sondern genauso mit seiner Umwelt. Das vorsichtige Auftreten mit der Fussballe zeigt, wie ein sensibles und von Aufnahmebereitschaft geprägtes Voranschreiten ganz andere Bilder erzeugt. Wünschen wir uns marschierende Getriebene oder empathisch, sorgfältige Entdecker?
Das Umstellen der eigenen Gangart ist Bewusstseinsarbeit und Training. Dabei hilft sicherlich viel barfuss gehen oder das Tragen von Barfussschuhen. Ich schliesse hier gerne mit den Worten der Autorin:
Grau ist alle Theorie, es in der Praxis umzusetzen ist die eigentliche Kunst… Ich möchte ergänzen: …und die wiederkehrende Herausforderung und Freude daran, die man bewusstes Leben nennt!
Nadja Rechsteiner
ASTRO LA VISTA