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Atme und lächle

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Diese Botschaft steht auf einer Postkarte auf meinem Schreibtisch, sie stammt aus einer Zeitschrift voll mit optimistischen Botschaften und Fotos in einer Sehnsuchtsqualität, die zig Methoden vorstellen, mit welcher Philosophie oder Technik man zu einem bewussteren Leben finden könnte. Doch will ich mich jetzt gar nicht über die boomende Esoterikbranche auslassen, sondern nur über diese drei Worte „atme und lächle“. Gerade in diesem Jahr wurde mir der Sinn und die Bedeutung der Atmung ungemein bewusst; bei einer Massage löste man mir Blockaden bei Wirbeln, die in Verbindung zwischen Bauch und Zwerchfell stehen. Und diesen Sommer absolvierte ich mein Tauchbrevet. Astrologisch symbolisiert Merkur die Atmung, die Kommunikation (Luftaustausch ist auch Kommunikation), das Hören, etc. Das Merkurthema hat also für jeden Menschen eine zentrale Bedeutung. Merkur steht symbolisch für die Atmung, und die ist unser direkter Draht ins Leben. Unser erster Atemzug ist der Zeitpunkt, für den auch das Geburtshoroskop berechnet wird. Man denke da auch an Wortschöpfungen, wie „atemlos“, „mir stockte der Atem“, „atemberaubend“ oder „atmungsaktiv“.

Atmung verbindet uns mit unserer Umwelt und sie besitzt auch die Fähigkeit, uns mit uns selbst zu verbinden. Man könnte sagen, sie ist wie eine Art Brücke. Mein Tauchlehrer sagte mir: „you don’t look like a nosebreather“, was natürlich von Vorteil ist beim Tauchen. Mir wurde aber bewusst, dass ich da wohl einen Schritt gemacht habe, denn ich erlebte mich sehr oft als ein „Nasenatmer“.

Die Nasenatmung wird überall empfohlen als  Training fürs Zwerchfell und eine Art Schutz, denn die feinen Häärchen wirken wie ein Filter – vor ansteckenden Krankheiten und verunreingter Luft. Die Mundatmung jedoch führt zu Schnarchen, sogar von schiefen Zähnen ist die Rede. Ich möchte hier eine Lanze brechen für das bewusste Atmen zum richtigen Zeitpunkt. Der schnelle Entspannungseffekt einer tiefen Mundatmung kann genauso richtig sein, wie eine Nasenatmung, wenn „etwas stinkt“ (mehrdeutig). Spannend ist vor allem die psychologische Ebene. Gehen wir zurück zum Bild der Brücke. Frei und passierbar ist diese bei der Mundatmung,  der Atemzug führt direkt in den Bauch. Hier sitzen unsere Emotionen, hier sind wir sehr verletzlich und bedürftig. Alles kann also „ungefiltert“ rein und raus. Die Nasenatmung hingegen hat etwas von einem Schlagbaum in der Mitte dieser Brücke, eine Art Passierkontrolle. Es gibt einen Umweg über zusätzliche Organe und damit eben auch eine Distanz zu unserem emotionalen Selbstverständnis.  Heisst auch, unser vis-à-vis oder die Umwelt dringt weniger schnell in unsere Emotionen ein oder auf dem umgekehrten Weg: unsere Emotionen werden, bevor sie nach aussen dringen, noch gefiltert. Diese Distanz macht in sachlichen und rationalen Angelegenheiten natürlich oftmals Sinn, aber wenn es darum geht, unsere Bedürfnisse zu erspüren oder jemandem unsere Gefühle zu offenbaren, kann sie eine zusätzliche Erschwernis darstellen.

Weiter gedacht hat durch den Mund atmen auch etwas Mutiges an sich, wir stellen uns der Gefahr, dass unser Innerstes berührt wird, dass Emotionen ausgelöst werden können. Eine Vorstellung, die nicht Jedem behagt, so dass er vielleicht auch deshalb auf die Nase ausweicht?

Es lohnt sich, den eigenen Merkur mal genauer anzusehen, denn er spiegelt uns all diese Themen durch die Symbolik seiner Zeichenfärbung, seiner Stellung im Haus und Aspekten zu anderen Planeten. Haben wir zum Beispiel einen Merkur der direkt neben einem Saturn steht, bedeutet jeder Atemzug gleichzeitig auch, dass der freie Atemfluss entweder unterdrückt werden kann (Saturn) oder im positiven Sinn, dass Abgrenzung und Selbstverantwortung (Saturn) über diese Atemqualität (Reden) passiert. Oder ist ein Merkur mit Marsenergie versetzt, dann haben wir einen willensbetonten und spontanen Atmer, bei dem das EGO und seine Bedürfnisse eher im Zentrum stehen und sich Platz verschaffen. Ganz anders ist das, wenn Merkur durch Venus gefärbt wird. Dann kommt die Brücke mit Schlagbaum zum Tragen, denn hier geht es darum abzuchecken, ob es Platz gibt für das freie Atmen zwischen mir und dem DU, denn diesem DU werden Rechte eingeräumt und Werte zugewiesen, die wiederum die eigene Atmung beeinflussen.  Die Entsprechungen werden noch viel zahlreicher wenn wir die Zeichenfarbe dazu nehmen.

Ein Erdmerkur (Steinbock, Stier, Jungfrau) atmet (und kommuniziert) um sich seiner Schwerkraft bewusst zu werden, er erdet sich auf diese Weise und verleiht sich „Gewicht“. Ein Feuermerkur (Widder, Löwe, Schütze) hingegen atmet , weil das seinen Vorwärtsdrang aktiviert, Atmen ist hier viel mehr spontaner Lebens- und Vorwärtstrieb und die Herausforderung dürfte sein, in einen ruhigen und bewussten Atemrhythmus zu finden. Der Luftmerkur (Waage, Wassermann, Zwillinge) „atmet sich frei“ – er braucht die Luft um in Distanz zu kommen, liebt es deshalb auch zu diskutieren und ist wohl von seiner Grundveranlagung her am weitesten entfernt, von der tiefen Atmung in den Bauch. Und schliesslich noch der Wassermerkur (Krebs, Skorpion, Fische) – er ist der „Gefühlsatmer“ und allen emotionalen Schwankungen unterworfen. Er wird lernen müssen, eine Art Filter zwischen Emotion und Ausdruck zu entwickeln, denn um zum Bild von vorher zurückzukommen, hier führt alles was eingeatmet wird direkt in den empfindsamen Bauchbereich, und alles was ausgeatmet (oder kommuniziert) wird, hat diese emotionale Qualität.

Stell Dir vor: Wenn wir auf dieser Ebene voneinander verstehen, dass wir aus unterschiedlichen Gründen atmen und der Eine vielleicht mehrheitlich „die Brücke mit Schlagbaum“ bevorzugt und der Andere „eine Brücke mit freiem Passierrecht“ lebt, würde es uns dann nicht viel mehr gelingen zu „atmen und lächeln“?

Die Welt unter Wasser ist ein Ort, wo es nur die Mundatmung gibt und automatisch jene Tiefenentspanntheit entsteht, die den Taucher fasziniert. Alles berührt Dein Innerstes und im Gegenzug begegnest Du etwas sehr Verletzlichem (Lebewesen, Korallen).  Mit Hilfe der astrologischen Symbolik kann man gezielt solche persönlichen Entwicklungsfelder und den günstigen Zeitpunkt finden. Atme und lächle – und finde Deinen Merkur!

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Ein Gedanke zu „Atme und lächle“

  1. Mir gelingt es mittlerweile schon oft, mich abzugrenzen, mich zu schützen. Würde ich nur durch die Nase atmen, würden mich meine Emitionen erdrücken…
    Danke Nadja für deine Bilder und diese Zeilen.
    Isa

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